Alles über Hydraulikfilter: Warum sie entscheidend für die Systemzuverlässigkeit sind

Hydraulikfilter der HBT GROUP

 

Hydraulische Systeme zählen zu den zuverlässigsten Antriebstechnologien der Industrie. Ob in Baumaschinen, Pressen, Werkzeugmaschinen oder Windkraftanlagen: Überall, wo hohe Kräfte präzise übertragen werden müssen, ist Hydraulik im Einsatz. Damit diese Systeme reibungslos funktionieren, braucht es eine Komponente, die oft unterschätzt wird, aber über die Lebensdauer der gesamten Anlage entscheidet: den Hydraulikfilter. 

Ein sauber arbeitender Filter ist das Herzstück jedes Hydrauliksystems. Er schützt empfindliche Hydraulikbauteile wie Ventile, Pumpen und Zylinder vor Verschmutzung, sorgt für konstante Leistung und verhindert teure Ausfälle. Doch warum ist Filtration so wichtig, welche Arten von Filtern (Rücklauffilter, Druckfilter, Saugfilter etc.) gibt es und wie erkennt man, wann ein Filterwechsel notwendig ist? 

 

 

Warum Filtration in der Hydraulik so wichtig ist

 

In jedem Hydrauliksystem zirkuliert Hydrauliköl. Es überträgt Energie, schmiert Bauteile und kühlt die Anlage. Doch mit der Zeit gelangen Schmutzpartikel, Abrieb, Wasser oder Luft in den Ölkreislauf. Diese Verunreinigungen wirken wie feiner Sand in einem Getriebe: Sie erhöhen den Verschleiß, beeinträchtigen die Dichtheit und führen zu Funktionsstörungen oder Totalausfällen. 

Studien zeigen, dass bis zu 80 % aller Hydraulikschäden auf verunreinigtes Öl zurückzuführen sind. Ein einziger Partikel im Mikrometerbereich kann die Spaltmaße eines Präzisionsventils blockieren oder eine Pumpe beschädigen. Ein Filterelement hat die Aufgabe, genau solche Partikel zuverlässig zurückzuhalten und so die Ölreinheit dauerhaft sicherzustellen.

 

 

Ölreinheit ist die Basis für zuverlässige Systeme

 

Die Hydraulik Ölreinheit ist ein entscheidender Faktor für die Lebensdauer von Anlagen. Je sauberer das Hydrauliköl, desto geringer sind Ausfälle und Wartungskosten. Die Sauberkeit des Öls wird dabei nach den sogenannten Hydrauliköl Reinheitsklassen (nach ISO 4406) gemessen. Diese geben an, wie viele Partikel unterschiedlicher Größe pro Mikrometer Öl enthalten sind. Mehr Informationen zum Thema Ölreinheit in der Hydraulik finden Sie im zugehörigen Fachartikel. 

Hochwertige Filterelemente können Partikel im Submikrometerbereich herausfiltern und somit die Lebensdauer von Hydraulikkomponenten um ein Vielfaches verlängern. Ein regelmäßiger Filterwechsel ist daher kein Nebenschauplatz, sondern zentraler Bestandteil der Hydraulik Instandhaltung.

 

 

Arten von Hydraulikfiltern

 

Je nach Position im System und Funktion unterscheidet man verschiedene Filtertypen: 

 

1. Saugfilter
Saugfilter sitzen vor der Pumpe und verhindern, dass grobe Partikel angesaugt werden. Ihr Ziel ist der Schutz der Pumpe vor Schäden.

 

2. Druckfilter
Druckfilter werden hinter der Pumpe montiert und schützen empfindliche Komponenten, die direkt im Hochdruckbereich arbeiten. Druckfilter müssen hohen Belastungen standhalten und werden oft aus Stahl gefertigt.

 

3. Rücklauffilter
Rücklauffilter reinigen das Öl, bevor es in den Tank zurückfließt. Dadurch wird verhindert, dass Verschmutzungen aus dem Kreislauf erneut in das System gelangen.

 

4. Belüftungsfilter und Nebenstromfilter
Belüftungsfilter verhindern, dass Staubpartikel aus der Umgebungsluft in den Tank eindringen. Nebenstromfilter hingegen laufen parallel zum Hauptölstrom und sorgen für eine besonders feine Filtration.

 

Ein optimales Hydrauliksystem kombiniert meist mehrere dieser Filterarten, um sowohl grobe als auch mikroskopisch kleine Partikel zuverlässig zu entfernen.

 

Filter

Hydraulikfilter für verschiedene Anwendungen

 

 

Filterqualität und Materialien

 

Die Qualität des Filterelements ist entscheidend für die Leistung des gesamten Systems. Hochwertige Hydraulikfilter bestehen aus mehrlagigen Spezialgeweben aus Glasfaser oder synthetischen Materialien, die selbst feinste Partikel aufnehmen, ohne den Durchfluss zu behindern. 

Billige Nachbauten können zwar auf den ersten Blick ähnlich aussehen, erreichen aber nicht dieselbe Filtrationsleistung oder Druckbeständigkeit. Minderwertige Filter neigen dazu, sich zu früh zuzusetzen oder Partikel wieder abzugeben, was die Anlage gefährdet. 

Ein hochwertiger Hydraulikfilter zeichnet sich durch eine hohe Schmutzaufnahmekapazität, geringe Druckverluste und eine geprüfte Beständigkeit gegenüber Öl, Temperatur und Druck aus.

 

 

Filterwechsel und Wartung: kleine Maßnahme mit großer Wirkung

 

Wie oft ein Hydraulikfilter gewechselt werden muss, hängt von mehreren Faktoren ab: Betriebsstunden, Ölqualität, Umgebungseinflüsse und Belastung der Anlage. In der Regel empfiehlt es sich, die Filter im Rahmen der planmäßigen Wartung der Hydraulikanlage auszutauschen – spätestens aber, wenn der Differenzdruck ansteigt oder die Anzeige am Filterkopf dies signalisiert. 

Ein zu spät gewechselter Filter kann den Ölstrom behindern, was zu Kavitation, Leistungsverlust und im schlimmsten Fall zu Pumpenschäden führt. Regelmäßige Wartung und rechtzeitiger Austausch tragen somit direkt dazu bei, Hydraulikkosten zu senken und die Lebensdauer der gesamten Anlage zu verlängern. 

 

 

Hydraulikfilter als Bestandteil der Instandhaltungsstrategie

 

In modernen Betrieben gehört die Zustandsüberwachung (Condition Monitoring) längst zum Standard. Sensoren erfassen Druck, Temperatur und Partikelbelastung im Öl und melden, wenn Grenzwerte überschritten werden. Diese datenbasierte Überwachung hilft, den optimalen Zeitpunkt für den Filterwechsel zu bestimmen, bevor ein Schaden entsteht. 

Ein gut geplanter Instandhaltungsprozess, mit regelmäßigen Ölproben, Filterinspektionen und Austauschzyklen, sorgt dafür, dass Hydrauliksysteme dauerhaft effizient arbeiten. Die Kombination aus präventiver Wartung und qualitativen Filtern ist somit die Grundlage für eine maximale Systemzuverlässigkeit.

 

 

Qualität zahlt sich aus

 

Wie bei Schläuchen, Armaturen oder Ventilen gilt auch bei Filtern: Qualität ist kein Luxus, sondern eine Investition in Betriebssicherheit und Effizienz. Hochwertige Hydraulikfilter senken langfristig die Instandhaltungskosten, reduzieren Ausfallzeiten und verlängern die Lebensdauer aller Hydraulikbauteile. 

Unternehmen, die auf geprüfte Filterqualität und regelmäßige Wartung setzen, profitieren nicht nur von einer höheren Verfügbarkeit ihrer Anlagen, sondern auch von einem geringeren Energieverbrauch, denn sauberes Öl reduziert Reibung und Wärmeverluste im System.

 

 

Fazit: Hydraulikfilter – das unterschätzte Hydraulikbauteil

 

Hydraulikfilter mögen unscheinbar wirken, doch ihre Wirkung ist enorm. Sie schützen das System vor Verschleiß, sichern die Ölreinheit und bilden das Rückgrat einer zuverlässigen Hydraulik. Wer ihre Bedeutung unterschätzt, riskiert teure Ausfälle und unnötige Reparaturen. 

Die HBT GROUP unterstützt Sie dabei, die Filtration in Ihren Anlagen zu optimieren – von der Auswahl geeigneter Filter über die regelmäßige Wartung bis hin zur Instandsetzung kompletter Hydrauliksysteme. Mit unserem Know-how sorgen wir dafür, dass Ihre Maschinen sicher, effizient und zuverlässig arbeiten.

 

Sie suchen einen kompetenten Partner für Ihre Hydrauliklösungen? Nehmen Sie gerne Kontakt zu uns auf und profitieren Sie von unserer langjährigen Erfahrung. 

Fachartikel von:
Bild von Kai Fütterer

Kai Fütterer

Vertriebsleitung HBT GROUP

Experte mit über 20 Jahren Erfahrung in der Fluidtechnik, spezialisiert auf Hydrauliksysteme, Filtration und Antriebstechnik.

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